So kleine Blüten - so intensiver Duft! Die Heilpflanze aus dem Mittelmeerraum ist vielseitig verwendbar und eine üppige Nahrungsquelle für Insekten.
Die violetten Knospen und Blüten des Lavendels (Lavandula angustifolia) sitzen dicht an dicht am oberen Ende eines blassgrünen, ziemlich harten Stängels. Unverkennbar ist der starke Duft, der sich erst voll entfaltet, wenn wir die Knospen sanft zwischen den Fingern reiben. Der Lavendel wird im Hochsommer geerntet, wenn die obersten Blüten kurz vor der Entfaltung stehen und die unteren schon fast vertrocknet sind. Meist werden die Stängel zu kleinen Sträußchen gebunden und sind dann in Küche und Haushalt vielseitig einsetzbar.
Der Lavendel kann frisch als Gewürz verwendet werden, wird aber meist erstmal getrocknet. Dazu schneiden wir die Blütenstände von den Stängeln und breiten sie nebeneinander auf einem Tablett aus. Sie trocknen bei Zimmertemperatur ungefähr zwei Wochen lang, dann können sie leicht von ihren kurzen Stängelchen abgerieben werden. Dabei bereits entfalten sie ihren unverwechselbaren Duft.
In kleine Säckchen verpackt, vertreiben die getrockneten Lavendelblüten Motten und Muffigkeit im Kleiderschrank. Sie können aber auch in Gewürz- oder Teemischungen verwendet werden. Und die getrockneten Stängel eignen sich als duftende Feueranzünder.
Am besten bewahren wir die getrockneten Blüten in braunen Schraubgläsern im Küchenschrank auf.
Der Lavendel ist reich an ätherischen Ölen, die ihm den typischen Duft verleihen. Außerdem enthält er geringe Mengen von Kumarinen, auf die empfindliche Menschen allergisch reagieren können. Allgemein gilt der Lavendel als beruhigend, er kann den Schlaf fördern und guttun bei Kopfschmerzen und sogar Migräne.
Es gibt viele verschiedene Lavendelsorten. Für die Küche eignet sich der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia, Lavandula officinalis, Lavandula vera) aber am besten.
Die berühmten "Kräuter der Provence" sind eine Mischung aus Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut und Lavendel. Sie lassen sich wunderbar selbst zusammenstellen, auf die oft überteuerten Packungen aus dem Handel können wir dann verzichten.
Aber auch Kräutertees lassen sich mit ein paar Lavendelblüten ungewöhnlich aufpeppen - nur Vorsicht: Es reichen wirklich wenige einzelne Blüten. Und ganz Mutige streuen auch drei, vier Blüten ins Kaffeepulver, das schmeckt himmlisch nach einer Auszeit in der Provence.
Wer eine Zuckermischung nach den Grundsätzen der chinesischen 5-Elemente-Ernährung herstellen möchte, mischt guten Zucker mit ein wenig gemahlenem Pfeffer, einer Prise Salz, gemahlenen Lavendelblüten und gemahlenem Kardamom.