Wetterprophet am Wegesrand… (lat. Stellaria media)
Stielrund und einreihig behaart sind die Stiele der Vogelmiere, meist wächst sie niederliegend wie lockere, grüne Rasen. Die Bodenqualität zeigt sich durchaus in ihrem Wuchs, je üppiger die Pflanze, desto nährstoffreicher der Boden. Sie gedeiht auf Äckern, im Garten, am Wegesrand, auf Waldböden und sogar auf Schutthalden.
Ihre kleinen, unscheinbaren weißen Blüten sehen aus wie Strahlen, die wie kleine Sterne anmuten, was ihr im Volksmund auch den Namen Feldsternmiere eingebracht hat.
Wer sich nicht sicher in der Bestimmung ist, lässt sich von einer Kräuterkundigen/einem Kräuterkundigem beraten, denn es gibt Verwechslungsmöglichkeiten mit giftigen Acker-Gauchheil oder Acker-Hornkraut.
Die Hühnermiere, ein weiterer Volksname der Vogelmiere, gehört zu den blutreinigenden und mineralischen Grünpflanzen, die mit Brennnessel, Löwenzahn und Brunnenkresse als Spinat gekocht der Gesundheit zuträglich ist. Auch als Salat, immer mit anderen Salaten oder Tomaten gemischt, ist sie eine leckere Delikatesse.
Vogelmiere wird im Frühling gesammelt und frisch verarbeitet (s. Rezepte). Das ganze Kraut kann auch gesammelt und im Halbschatten getrocknet werden. Am besten bewahre ich die Droge im Glas oder in Dosen auf. Im Prinzip aber wächst die Vogelmiere das ganze Jahr über und kann sogar unter der Schneedecke gefunden oder an warmen Plätzen ganzjährig als frisches Gemüse geerntet werden.
Die Sternmiere enthält Mineralstoffe, Vitamine und Saponine. Außerdem ist der Gehalt an Chlorophyll und Kalium beachtlich.
Wer im Haus Vögel hält, der kann das gekaufte Futter mit den Knospen der Vogelmiere ergänzen.
Von Vogelmiere kann ein Tee gekocht werden. Auch die Herstellung eines Mazerates (Ölauszug) und einer Salbe ist traditionell in der Volksheilkunde erwähnt.
Wer auf Schusters Rappen unterwegs ist, der halte Ausschau nach der Sternmiere am Wegesrand. Als „Wetterprophetin“ zeigt sie an, dass die Sonne die nächsten vier Stunden scheinen wird, solange ihre Blüten zur Gänze geöffnet sind.
Quellenangabe: „Die Kräuter in meinem Garten“, Hirsch/Grünberger
Zutaten:
• 3 Handvoll fein gehackte Vogelmiere
• 1-2 kleine Zwiebeln
• 2 EL Butterschmalz oder pflanzliches Fett (z. B. Rapsöl)
• 2 EL Dinkelmehr
• 1 l Gemüsesuppe
• Einen halben Becher Sahne oder Creme Fraiche
• Pfeffer und Salz zum Abschmecken
Zubereitung:
• Die Frische Vogelmiere unter fließendem Wasser vom Sand und anderen Beigaben säubern, mit einem scharfen Keramikmesser fein hacken und beiseitestellen.
• Die Zwiebeln schälen und mit einem Messer in feine Würfel schneiden. In einem Kochtopf mit dem Fett anrösten. Das Mehl darüber stäuben und die gehackte Vogelmiere dazugeben.
• Mit 1 l heißer Gemüsebrühe ablöschen und ca. 5 Minuten kochen lassen.
• mit Salz und Pfeffer abschmecken und Sahne/Creme Fraiche einrühren.
Dazu schmecken: gewürzte Croutons vom Weißbrot oder frisches Brot mit Kräuter-/Butter.