Bescheiden ist an der Ringelblume gar nichts: Ihre knallorange Blütenfarbe schreit danach, beachtet zu werden.
Ein hellgrüner Stängel und eine knallorange Blüte. Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine auffällige Sommerblume. Sie liebt den warmen Sonnenschein und ist nicht sehr empfindlich. Außerdem duftet sie mild und angenehm. Im Garten ist sie ebenso eine unkomplizierte Zierde wie im Salat.
Sie liebt mich, sie liebt mich nicht. Für farblich markante Akzente zupfen wir die Blütenblätter ab und streuen sie frisch über alles, was zum Anbeißen aussehen soll: grüne Salate, Pesto, Süppchen, Pasta, Smoothies. Geschmacklich drängen sie sich nicht in den Vordergrund, aber für das Auge sind sie ein unvergleichlicher Schmaus.
Jeder, der sich ein bisschen mit Heilkräutern auskennt, weiß: die Ringelblume ist eine potente Freundin. Allerdings sind ihre Kräfte nicht so einfach zu wecken. Deshalb sollten wir lieber in der Apotheke oder im Reformhaus nach Ringelblumenprodukten fragen, wenn wir Exzeme, Hämorrhoiden, rissige Lippen, wunde Kinderpopos oder Entzündungen im Mund behandeln möchten.
Wie die meisten Blütenblätter können wir auch die Ringelblumenblüten vorsichtig trocknen. Allerdings sind die dann nicht mehr ganz so spektakulär schön wie im frischen Zustand.
Das, was die Ringelblume zu der Wundheilpflanze Nummer eins macht, sind ihre Karotinoide. Die sind entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Ätherische Öle und Flavonoide kämpfen gegen Bakterien und wirken auch gegen Viren.
Wer seine Ringelblumen gut beobachtet, hat keine Illusionen über das Wetter. Wenn die Blüten morgens geschlossen bleiben, wird es regnen, auch wenn die Wetter-App was anderes ankündigt.