Dich erkenne ich schon mit meiner Nase! (Apium graveolens)
Die Sellerie ist allein durch ihre ätherischen Öle schon erkennbar: Kaum ein anderes Gemüse verströmt einen so intensiven Duft nach Suppenwürze. Ihre weiße Wurzel bringt gerne etwas Erde mit, wenn sie aus dem Garten in die Küche kommt und muss dort ordentlich gereinigt werden, wenn man/frau die Mahlzeit lieber ohne knirschenden Sand zwischen den Zähnen genießen möchte.
Die grünen, kantigen Stängel mit dem gefiederten Blattgrün haben eine Ähnlichkeit mit anderen Doldenblütlern, wie z.B. der Petersilie oder der Engelwurz. Das Grün wächst ca. 40 cm aus der Wurzel heraus und verströmt, wie auch die Knolle und die Samen, einen Duft, der uns an Eintopf erinnert.
Die Samen selbst reifen an den 100 bis 200 cm hochwachsenden Dolden im 2. Jahr. Dann sind weder Kraut noch Wurzel genießbar. Beide werden im ersten Jahr geerntet.
Wie ein weiterer Name schon sagt, ist Sellerie ein „Suppenkraut“. Durch ihren markanten Geschmack würzt sie Gemüsesuppen und -eintöpfe und sie fehlt in keiner Suppenwürze, die im Einzelhandel fertig angeboten wird. Wer etwas genauer hinschaut, der findet Sellerie, welche als Allergen gekennzeichnet werden muss, in vielen Fertiggerichten.
Eine Suppenwürze ist auch mit ein paar anderen Gemüsesorten und reichlich Gewürzen selbst herstellbar. Es ist ein wenig Arbeit, aber es lohnt sich, einen Wintervorrat anzulegen.
Die Knolle hat neben der Bestimmung im Suppentopf noch eine durchaus andere leckere Seite: Sie kann ein vegetarisches Schnitzel sein! Dafür ist es wichtig, die Knolle nach dem Waschen und schälen, in gleichmäßige ca. 1 bis 2 cm dicke Scheiben zu schneiden und dann in etwas Wasser zu garen. Nachdem sie auf einem Teller ausgekühlt und etwas angetrocknet ist, kann sie wie ein Schnitzel paniert und gebraten werden.
In Mode gekommen ist ein Püree aus Sellerieknollen, welches ähnlich wie Kartoffelpüree hergestellt wird und mithilfe einer Spritztülle in Form gebracht Buffets bereichert. Experimentiert werden darf hier mit Knoblauch und Meerrettich.
Auch ein Salat von roher oder gegarter Sellerie mit Schmand oder Saurer Sahne, Essig oder Zitronensaft und Öl angerichtet ist eine abwechslungsreiche Alternative, die Knolle auf den Tisch zu bringen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Fruchtig wird es mit geriebenem Apfel und auch gehobelte Haselnüsse sind eine weitere leckere Zutat.
Die Knolle wird nach der Ernte in einer Sandmiete im Winter bis zum Verzehr kühl gelagert.
Das Blattgrün kann entweder gehackt und eingefroren werden oder aber es wird schonend getrocknet. Daraus kann ein Tee gekocht oder aber ein Pulver als Gewürz gerieben werden, welches in einem Säckchen aufbewahrt wird.
Auch die Samen lassen sich trocknen und eignen sich für einen Teeaufguss.
Neben den bereits erwähnten ätherischen Ölen enthält Sellerie Salze, was sie im Mund auch so würzig schmecken lässt. Kieselsäure, viele Vitamine und Mineralien sowie insulinähnliche Hormone befinden sich in diesem schmackhaften Gemüse.
Die in der Sellerie enthaltenen Psoralene sind der Grund dafür, dass die Haut lichtempfindlich wird. Wer also reichlich Sellerie isst und als Tee konsumiert, der verstärkt damit die Bräunung seiner Haut.
In der Volksmedizin findet die Sellerie als blutreinigendes, entwässerndes, stoffwechselanregendes Gemüse Anwendung.
Quelle: „Die Kräuter in meinem Garten“, Hirsch/Grünberger