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Zucchini

Was für ein Früchtchen!

Merkmale

Die „klassische“ Zucchini, wie wir sie kennen, ist grün und länglich. In unserer Gemüsekiste finden wir auch gelbe, längliche sowie grüne und gelbe Exemplare, die rund sind. Erwähnt werden sollen auch die grün-weiß-gestreiften Früchte. Die Zucchini ist eine in Europa gezüchtete Kulturform, deren Eltern aus Südamerika kommen und dort kleine Kürbisse sind. Die buschige Kulturpflanze wächst einjährig bis zu einem Meter in die Höhe und ca. eineinhalb Meter in die Breite. Aus einem dicken Basisstängel wachsen mehrere bogenförmige Triebe nach oben. Selten rankt eine Pflanze, weshalb ihr Platzanspruch mit 1 bis 2 qm „berechenbarer“ ist als der von Kürbissen. Am Hauptstängel und an den Trieben bilden sich die kleinen grünen Knospen, aus denen dann zweigeschlechtliche gelbe Blüten heranwachsen. Bei den weiblichen Blüten entwickeln sich direkt unter den Blütenblättern Verdickungen, aus denen die Früchte heranwachsen, die übrigens vom Aufbau her Beeren sind.
Das meiste Aroma besitzen Zucchinis, wenn sie noch „klein“ sind. Wie bei vielen anderen Früchten wächst mit der Frucht überwiegend nur der Wasseranteil, weshalb große Zucchinis zwar essbar aber weniger aromatisch sind.

Inhaltsstoffe

Durch ihren hohen Wasseranteil ist die Zucchini ein kalorienarmes Gemüse. Sie enthält weiterhin Vitamin A und C, B-Vitamine, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen.
Die meisten Inhaltsstoffe befinden sich unterhalb der Schale, weshalb sie mit Schale verzehrt werden sollte.
Damit die Schale noch zart ist und die Frucht im Inneren nicht schwammig wird, werden Zucchinis (unreif) geerntet, sobald sie 10 bis 15 cm groß sind.

Lagerung/Konservieren

Zwei Pflanzen reichen aus, um eine kleine Familie den Sommer über mit frischem Zucchini-Gemüse zu versorgen. Stehen diese an einem nährstoffreichen, sonnigen, windgeschützten Platz mit lockerem Boden und werden ausreichend gut mit Wasser versorgt, dann steht einer reichen Ernte fast nichts im Wege (vorausgesetzt, Schnecken und Läuse werden in Schach gehalten).
Anders als Kürbisse lassen sich junge Zucchinis nicht lange lagern. Es ist möglich, die frischen Früchte einige Tage im Kühlschrank aufzubewahren, jedoch sollten sie schnell verarbeitet werden.
Zucchinis können fermentiert werden. Dafür werden möglichst kleine Früchte genommen, weil die größeren matschig werden. Mit 25 g unraffiniertem Meersalz und 500 ml kalkfreiem Wasser wird eine Salzlake hergestellt. 2 mittelgroße Zucchinis (ca. 20 cm lang) gründlich waschen, die Enden abschneiden und erst quer, dann längs halbieren und nochmals längs halbieren, so dass Viertel entstehen. Diese Scheiben nun der Länge nach in gleichgroße Sticks (ca. 1x2 cm) schneiden. 3 Knoblauchzehen schälen und halbieren. ½ geschälte (rote) Zwiebel in Ringe schneiden. Zwiebeln, Knoblauch und 1 gehäuften TL losen Grüntee (Sencha)¬_ in ein Gärgefäß geben. Die Zucchini-Sticks vorsichtig aufrecht in das Gefäß stellen und z. B. mit Steinen aus Glas beschweren. Die gut umgerührte Salzlake vorsichtig darüber gießen, bis alles komplett mit der Lake bedeckt ist. Eine Woche bei Zimmertemperatur stehen lassen, dann für 2 bis 3 Wochen kühler stellen. Die Zucchinis fermentieren dabei weiter. Nun sind sie genussfertig und können nach dem Entfernen der Glassteine im Glas mit Deckel im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Zucchinis können auch als „Fertiggericht“ vorbereitet und eingefroren werden. Eine sommerliche Gemüsepfanne mit Paprika, Zwiebeln, Tomaten und Zucchinis wird roh in geeigneten Gefäßen portioniert eingefroren. Dafür wird das Gemüse gewaschen, abgetupft und in mundgerechte Stücke geschnitten.

Kulinarisches

Die Zucchini ist ein vielseitiges Küchentalent. Die Zubereitung ist denkbar einfach und geht – je nach Gericht – schnell von der Hand. Sie schmeckt solo oder mit anderem Gemüse zu Reis, Kartoffeln oder Nudeln/Getreide, als Suppe, Eintopf, Auflauf, Beilagen-Gemüse oder als Gruß aus der Küche gefüllt mit Frischkäse, Kräutern und wahlweise bereichert mit geräuchertem Lachs oder Lachsschinken. Sie kann vegetarisch mit Feta oder klassisch mit Hackfleisch gefüllt überbacken werden. Verfeinert wird diese Köstlichkeit mit mediterranen Kräutern, Olivenöl und Knoblauch. Als Antipasti vom Grill macht sie sich außerdem gut neben Paprika, Auberginen, Möhren oder Tomaten. Hierfür wird vor dem Grillen mit etwas Öl eingepinselt oder sogar mariniert mit Knoblauch, Oregano, Thymian und/oder Bohnenkraut.
Roh kann die Zucchini auch in Salaten angerichtet werden. Dort wird sie ähnlich wie Schlangengurke zugegeben. Um die Bitterstoffe zu mindern, wird die in Scheiben geschnittene Frucht mit Salz bestreut und „ausgezogen“. Nach ca. 10 bis 20 Minuten können die Scheiben abgetupft oder mit Wasser abgespült und weiter verarbeitet werden.
Wer Low Carb lebt, hat mit der Zucchini einen interessanten Nudelersatz. Dafür wird sie mit einem Spiralschneider in dünne „Spaghetti“ gedreht und kurz in heißem Wasser gegart. Sie kann auch in Scheiben geschnitten wie Caneloni gefüllt oder wie Lasagneblätter belegt werden.
Sehr lecker schmecken Blüten mit Bierteig ummantelt in heißem Fett frittiert und mit einem selbstgemachten Löwenzahn-Sirup beträufelt als Nachtisch. Hierfür werden vornehmlich die männlichen Blüten gewählt, weil an den weiblichen ja die Früchte heranwachsen.

Besonderes/Hinweise

Die Zucchini ist eng mit dem Kürbis verwandt und ihre Früchte sind eigentlich Beeren, genau genommen „Panzerbeeren“.
Stimmen die Wachstumsbedingungen, können Zucchinis bis zu einem Meter lang werden und 5 kg auf die Waage bringen. Diese großen Früchte können wie Kürbisse gelagert und zubereitet werden, da ihre Schale hart und ihr Fruchtfleisch faserig bis holzig wird.
Wer einen Komposthaufen hat, kann die nährstoffhungrige Pflanze direkt für die Saison dort ansiedeln. Das ist eine echte „Win-Win-Situation“, denn gleichzeitig spenden die großen Blätter der Pflanze dem Komposthaufen den erforderlichen Schatten. Zucchinis kommen übrigens auch mit frischem Kompost gut zurecht, weil sie zu den Starkzehrern gehören.
Alte, samenfeste Sorten können aus selbst gesammeltem Saatgut vermehrt werden. Weil sich Zucchinis jedoch mit anderen Kürbisgewächsen kreuzen, kann es in Ausnahmefällen geschehen, dass die Früchte der Nachzucht bitter schmecken. Diese sollten nicht verzehrt werden, denn sie enthalten das giftige Cucurbitacin, das den Kultursorten weggezüchtet wurde. Daher ist es ratsam, Zierkürbisse/Kürbisse nicht neben Zucchinis zu pflanzen. Die Zucchini bildet dieses Gift auch als Antwort auf Stress durch zu viel Hitze. Der Bitterstoff nimmt ebenfalls zu, je reifer die Frucht wird.
Weil Zucchinis sich nicht selbst befruchten – männliche und weibliche Blüten wachsen zeitversetzt heran –, ist es ratsam, immer zwei Pflanzen nebeneinander ins Beet zu setzen. So ist die Befruchtung gewährleistet, vorausgesetzt, es schauen genügend bestäubungswillige Insekten vorbei.
Quellenangabe: Gartennatur.com, „Zucchini“, Stand: 27.07.2022, sauer-macht-gluecklich.de, Fermentierte Zucchini Rezept (Stand: 01.10.2018), Wikipedia.de, „Zucchini“ (Stand: 12.07.2022)

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